Die kleinste Einheit des Lebens: Mikrozyme, Bione, Krebsmikroben und Somatide

Von der Notwendigkeit, eine Nebenströmung der Biologie (Medizin) vorzustellen

Wir alle leben in und mit dem Weltbild der "modernen" Medizin, dessen Grundlagen durch Wissenschaftler wie Pasteur und Koch geprägt wurden. Das Verständnis von Erregern, die unsere Körper angreifen und von resultierenden Infektionen und Krankheiten, ist uns allen bekannt und für jede neuere Krankheit (z.B. AIDS) suchen die Schulmediziner die verantwortlichen Bakterien und Viren auf dem Hintergrund der Erregertheorie.
Andere "medizinische" Ansätze, vor allem aus dem Fernen Osten stammend, sind uns heute ebenso zugänglich und finden zunehmend Anwendung in den Behandlungsmethoden von Krankheiten, obgleich das tiefere Verständnis von Krankheit und Gesundheit dieser Behandlungsmethoden von den westlichen Schulmedizinern nicht erklärt oder verstanden wird. Der einzige Grund, warum diese Methoden Anwendung finden, ist der, daß sie erfolgreich sind.
Es soll hier nicht tiefer auf fernöstliche Heilmethoden eingegangen werden, sondern auf die Forschungen verschiedenster Wissenschaftler, die im westlichen Kulturkreis bereits im 19. und auch in unserem 20. Jahrhundert unabhängig voneinander zu einer anderen Auffassung der Entstehung von Leben und dem Wesen von Krankheit gelangten.

Die Entdeckung des Mikrozyms

Prof. Dr. Antoine Béchamp (1816-1908) beobachtete bereits 1860 innerhalb der Zellen kleine, runde, körnige Körperchen, die im Licht glitzerten. Er vermutete, daß diese "kleinen Körperchen" den Schlüssel zur Entstehung von Leben in sich tragen könnten. Béchamp erforschte die Natur und Funktion dieser funkelnden Körperchen, die in allen lebenden Zellen und in der freien Blutbahn zu finden waren. Seine Experimente zeigten, daß diese Körperchen winzige chemische Fabriken mit der Fähigkeit zur Gärung sind. Er nannte sie Mikrozyme, nach den griechischen Worten für "klein" und "Gärung". Die durchgeführten chemischen Experimente bewiesen, daß Mikrozyme nicht wasserlöslich waren und aus Wasserstoff, Kohlenstoff und anderen Elementen bestanden. Sie produzierten Nukleinsäuren. Auf hohe Temperaturen erhitzt, verloren sie ihre Fähigkeit zur Gärung.

Welche Eigenschaften besitzen Mikrozyme?

Die Mikrozyme leben und strotzen vor chemisch aktiver Energie. Nach Béchamp stellten die Mikrozyme lebenswichtige und unverzichtbare anatomische Elemente der Zelle dar, die von der Zelle benötigten Nährstoffe verdauten, umwandelten und assimilierten. Bei dem Versuch, Mikrozyme abzutöten, erwiesen sie sich als unzerstörbar. Untersuchungen wurden in allen möglichen Arten von Gewebe und organischen Materialien wie Kreide, Pflanzen und Hefen durchgeführt. Sie waren in Amöben anzutreffen, der kleinsten Form tierischen Lebens und in Bakterien, der kleinsten Form pflanzlichen Lebens. Die Untersuchungen ergaben, daß die Mikrozyme sowohl in gesunden, als auch in kranken Zellen vorkamen und sich in verschiedenen Organen unterschiedlich verhielten. So hatten zum Beispiel die der Leber andere biochemische Eigenschaften als die der Niere. Außerdem unterschieden sich die Mikrozyme in den Organen junger Menschen von denen älterer Menschen.

Béchamp machte eine gewaltige wissenschaftliche Entdeckung. Unter bestimmten Bedingungen beobachtete er, wie sich die Mikrozyme in Bakterien verwandelten. Zuerst wuchsen die Mikrozyme zu einer runden, kokkoiden Form, dann konnte sich die Form zu zwei oder mehreren Einheiten verbinden, oder sie konnte in Stäbchenform sprießen. Béchamp war davon überzeugt, daß die "kleinen Körperchen" im Gärungsprozeß und in der Entstehung von Krankheiten eine wichtige Rolle spielen.
Bei einer Krankheit verändern sich die Mikrozyme. Beraubt man sie der von ihnen benötigten Nährstoffe, können sich die Mikrozyme in Bakterien umwandeln. Auch wenn normale und veränderte Mikrozyme unter dem Mikroskop gleich aussehen, unterscheiden sie sich doch in ihren biochemischen Funktionen. Pasteur und Koch hatten die Theorie entwickelt, welche als Luftkeim, bzw. Mikrobentheorie, bekannt ist, wonach der Krankheitserreger ausschließlich durch Luftkeime übertragen und dadurch Krankheiten verursacht wird. Nach Béchamp entstammen die Luftkeime von Mikrozymen (oder ihre umgewandelten mikrobiellen Formen) einer bereits erkrankten Zelle. Somit wären Mikroben das Ergebnis von Krankheit, nicht deren Ursache!

Krankheit wird von uns und in uns geboren

Anhand von Untersuchungen abgestorbener Zellen entdeckte Béchamp, wie die Mikrozyme aus den sterbenden Zellen "neu" entstanden. Er machte eine verblüffende Feststellung: Mikrozyme fanden sich zusammen und nahmen neue Lebensformen an, nämlich die der Bakterien und Amöben. Die Zelle konnte man zerstören, doch die Mikrozyme waren unzerstörbar.
Blieb noch zu klären, woher diese kleinste Einheit des Lebens überhaupt kam. Laut Béchamp sind
"Mikrozyme die organisierten und dabei lebendigen Überreste von Lebewesen, die vor langer Zeit gelebt haben. Sie übertragen die Erbinformation. Im Chromatinmaterial der menschlichen Samenzelle befinden sich sämtliche mikrozymischen Körnchen, die zur genetischen Reproduktion all der verschiedenen zur Fortpflanzung des menschlichen Geschlechts lebensnotwendigen Zellen benötigt werden."

Andere Wissenschaftler machten die gleiche Entdeckung

Mitte der 30er Jahre kam Dr. Wilhelm Reich zu den gleichen Überzeugungen wie sein Vorgänger Béchamp, ohne daß er etwas von diesem wußte. Bei dem Versuch zu prüfen, ob die beim Menschen sichtbaren Pulsationsprozesse der Expansion und Kontraktion universell seien, begab er sich in das Reich der Mikrobiologie.Dabei entdeckte er, wie aus in Wasser gequollenem Gras Amöben entstanden. Zu seiner Verwunderung mußte Reich feststellen, daß diese Einzeller nicht aus in den Aufguß geratenen "Sporen" entstanden, sondern sich direkt aus den bläschenartigen Zerfallsprodukten des Pflanzengewebes reorganisierten. Reich gab diesen Bläschen, die er als Übergangsform zwischen belebter und unbelebter Materie sah, den Namen Bione;. Seine umfassenden Arbeiten zur Erforschung dieser Vorgänge lieferten ihm später die Grundlage für seine umfassende Theorie der Krebsentstehung sowie der Entstehung von Krankheiten allgemein. Im Blut und im Gewebe von schwerkranken Menschen fand Reich ebenfalls bionösen Zerfall und verschiedene Krankheitserreger, von denen er annahm, daß sich diese aus dem zerfallenden Gewebe reorganisiert haben.
Auch Reich kam zu der Erkenntnis, daß Leben in jedem Augenblick aus zerfallender Materie neu entstünde und daß das Vorkommen von Erregern die Folge von Krankheit sei und nicht deren Ursache.
Alan Cantwell, ein Dermatologe, der sich auf die Hautkrankheit Sklerodermitis (eine schwere Krankheit unbekannter Herkunft) spezialisiert hatte, fand im Gewebe der Kranken seltsamerweise den Erreger der Tuberkulose. Cantwell ging dieser Unregelmäßigkeit nach und stieß dabei auf andere Wissenschaftler, die bei anderen Krankheiten ähnliche Phänomene entdeckt hatten. Bei vielen Krankheiten, von denen man annimmt, sie seien nicht-infektiöser Natur, waren "Erreger" zu finden, die dort eigentlich nicht vorkommen durften. Diese "Erreger" verhielten sich pleomorphisch, d.h. sie konnten verschiedene Formen - bakterieller oder viraler Art - annehmen. Diese Ungereimtheiten führten für Cantwell die herkömmliche Klassifizierung von Kranheitserregern in der Biologie sowie das schulmedizinische Verständnis von Krankheiten ad absurdum. Da diese "Erreger" vor allem bei Krebskranken nachzuweisen waren, gab er ihnen den Namen Krebsmikrobe.
In den fünfziger Jahren entwickelte der Forscher Gaston Naessens ein revolutionäres Lichtmikroskop, das Vergrößerungen bis über das 25.000fache erlaubte (Reich arbeitete mit 4.000facher Vergrößerung). Mithilfe dieses Mikroskops entdeckte er winzige Körperchen, die er Somatide nannte. Abhängig von dem Milieu in dem sie sich befanden, konnten sie verschiedene mikrobiologische Formen annehmen. Naessens hielt die Somatide, ebenso wie Reich und Béchamp, für die Grundeinheit des Lebens. Auch sah Naessens die Somatide als Träger oder Materialisierungen biologischer Energieprozesse an.
"Wir sind zu dem Schluß gekommen, daß das Somatid nicht weniger ist, als das, was man eine Konkretisierung von Energie nennen könnte."
Dr. Günther Enderlein führte Béchamps Forschungen weiter und entdeckte im Blutdunkelfeld bewegliche Kleinstlebewesen, die mit höher organisierten Bakterien eine Verbindung eingehen. Er erkannte auch, daß im Blut von Säugetieren immer ein Symbiont pflanzlicher Herkunft anzutreffen ist und beschrieb den Kreislauf der Mikroben in ihrer vielgestaltigen Form. Seine Beschreibung zeigt, daß keine Lebenseinheit versucht, sich schrankenlos auszubreiten und zu vermehren und damit andere Lebensformen zu verdrängen. Im Gegenteil! Es ist ein Streben nach dem Gleichgewicht einer Art mit anderen Arten zu erkennen, also auch der Mikroben in uns mit unseren Zellen und umgekehrt. Die Entdeckungen Enderleins führte zur Dunkelfeldmikroskopie, eine Diagnoseform, die im lebenden Blut die Art der in ihm enthaltenen Mikroorganismen identifiziert und daraus Rückschlüsse auf aktuelle oder mögliche zukünftige Störungen im Körper zieht.

"Erreger" machen uns auf eine Störung im Körper aufmerksam

Neuere Erkenntnisse zitiert J.-F. Grötz in seinem Buch "Sind Impfungen sinnvoll?", die die Rolle der Mikroben aus einer anderen Sicht nochmals deutlich macht: die Zweiphasigkeit der Erkrankung. Grob gesehen verläuft jede Erkrankung nach einem ganz bestimmten Muster. Zunächst beginnt die sogenannte Streßphase, die vom sympathischen Teil des Nervensystems beherrscht wird und in der die Krankheit latent ihren Anfang nimmt. In der zweiten Phase, die häufig mit Schlappheit und Fieber einhergeht und vom Parasympathikus dominiert wird, treten dann erst vermehrt die vermeintlichen "Erreger", die Bakterien oder Viren, auf. Sie sind also nicht die Initiatoren der Krankheit, sondern bestenfalls die Indikatoren.
Daß der Rückgang der Infektionskrankheiten in Europa nicht auf das Konto der Impfungen geht, sondern auf die verbesserten Lebens- und Ernährungsbedingungen zurückzuführen ist, hat Dr. G. Buchwald bereits vor Jahren nachgewiesen. Wenn der Allgemeinzustand des Körpers die Hauptursache der Krankheit ist, gilt es demnach nicht, die Krankheit zu bekämpfen, die ja nur ein sichtbares Symptom ist, sondern die Störung im Organismus auszugleichen. Das erfordert eine neue Art von medizinischem Verständnis. Die Naturheilverfahren und die Homöopathie bemühen sich bereits darum. Unschlagbare Meister in dieser Heilkunst sind aber sicher auch die alten Heilweisen der Chinesen und der Inder (chin. Kräuterkunde, Akupunktur, chin. Ernährungsmedizin, ind. Ayurveda).
Es bleibt zu hoffen, daß die Forschungen der nächsten Jahrzehnte und besonders die Erkenntnisse über die Folgen der modernen Medizin (z.B. die immer größere Zunahme der chronischen und bösartigen Krankheiten dank der unterdrückenden Wirkung schulmedizinischer Medikamente und Therapien) zunehmend zu einem Umdenken führen werden und damit zu einem erweiterten neuen medizinischen Verständnis von Gesundheit und Krankheit zum Wohle der Menschen.

Literaturhinweise:

* Béchamp, A. 1912: The Blood and its Third Anatomic Element, London*
* Bird, Christopher 1991: The Persecution and Trial of Gaston Naessens, Tiburon (USA)
* Cantwell, A. R. Jr. 1983: Necroscopic findings of variably acid-fast bacteria in a fatal case of acquired immunodeficiency syndrome, in: Growth 47:129-134 - 1990: The Cancer Microbe, Los Angeles (zu beziehen über: Aries Rising Press, P.O. Box 29532, Los Angeles, CA 90029, USA)
* Gierlinger, Michael/ Lassek, Heiko 1984: Blutdiagnostik und Bionforschung nach Wilhelm Reich, in: emotion 6/1984
* Grasset, H. 1912: Béchamp, an Appreciation, London*
* Hume, E. D.: Pasteur Exposed - The False Foundations of Modern Medicine: Germs, Genes, Vaccines*
* Hume E. D., 1923: Béchamp or Pasteur?: A Lost Chapter in the History of Biology, London (zu beziehen über: The Lee Foundation for Nutritional Research, 2023 West Wisconsin Ave., Milwaukee, Wisconsin 53201, USA)
* Kalokerinos, A./ Dettman, G. 1977: Second Thoughts about Disease: A Controversy and Béchamp revisited, in: Jl. Intl. Acad. Preventive Medicine 4(1), July
* Pearson, R. B.: The Dream and Lie of Louis Pasteur*